Spätblüher, Bienenweide, Herbstdeko: die Besenheide Calluna vulgaris ist die „Blume des Jahres“. Sie ist Teil einer ganzen Gattung, die für Gärtner und Insekten im Herbst einiges zu bieten hat.
Im Sommer sind Gärten und Natur voller Blüten. Im Herbst kommt dann für die meisten Pflanzen die Zeit der Reife – die Hauptblüte ist vorbei. Das heißt aber nicht, dass auch in der Insektenwelt schon Ruhe einkehrt: Bienen, Hummeln und Schmetterlinge suchen nach wie vor Nahrung, finden sie aber immer weniger. Gärtner können da in ihrem kleinen Flecken Natur helfend eingreifen. Mit den beliebten Heidegewächsen bieten sie nützlichen Insekten auch in der zweiten Jahreshälfte eine bunt gedeckte Tafel – und im Garten oder auf dem Balkon sehen die Blüten auch noch richtig gut aus. 1000 gute Gründe, sich die Gattung Ericaceae einmal genauer anzuschauen.
Der heimische Klassiker ist die Besenheide „Calluna vulgaris“. Sie blüht von August bis November, ist frostverträglich und langlebig. Ausgepflanzt braucht sie sandige, leicht saure Böden, für eine Saison im Topf reicht dagegen die normale Blumenerde. Im Herbst bietet die Besenheide viel Nektar für Bienen. So sind die Heidelandschaften in Norddeutschland bekannt für ihre Imkereierzeugnisse: Heidehonig schmeckt besonders kräftig und würzig. Insgesamt also kein Wunder, dass diese schöne und nützliche Pflanze zur „Blume des Jahres 2019“ gewählt wurde. Eine gezüchtete Sonderform der Besenheide ist die beliebte Knospenheide: Die Blüten bleiben geschlossen an den Zweigen haften und verblühen nicht. Damit sieht die Pflanze lange gut aus und bringt auch bei Schnee und Eis Farbe in den Garten – Insekten finden hier allerdings leider keine Nahrung.
Bei Balkongärtnern wie Insekten im Herbst gleichermaßen gefragt ist die Glockenheide (Erica gracilis). Sie blüht vom Herbst bis in den Winter hinein – nach den ersten stärkeren Frösten ist die Pracht jedoch vorbei, denn die aus Südafrika stammende Erica-Art ist in unseren Breiten nur einjährig und übersteht den Winter draußen nicht. Zum Auspflanzen ist sie also weniger geeignet.
Bei uns heimisch, allerdings eher in Gebirgslagen, ist die Schnee-Heide (Erica carnea). Als Höhenbewohnerin ist sie extrem frosthart. Erste bunte Knospen zeigt sie bereits im späten Herbst, blüht aber erst ab Dezember und wird damit im Frühjahr eine wichtige Futterquelle. Das gilt auch für eine Kreuzung aus Schneeheide und irischer Heide, die englische Heide (Erica x darleyensis). Sie blüht etwas früher, länger und zudem besonders blütenreich und ist damit eine besonders beliebte Sorte für Haus und Garten. Andere Arten wie die Moorheide (Erica tetralix), die ebenfalls oft Glockenheide genannt wird, oder die Baumheide (Erica arborea) blühen im erst im Frühjahr und Sommer.
Die beste Pflanzzeit für alle Heidesorten ist übrigens der Herbst – ein guter Grund, den Garten jetzt erblühen zu lassen. Da sie auch geschnitten lange halten, sind Heidepflanzen auch zum Basteln und Dekorieren schön: Wie schon der Name der Besenheide sagt, wurden die Zweige früher zum Fegen zusammengebunden. Heute macht man daraus lieber filigrane Kränze oder herbstliche Gestecke. Schöne Ideen für die Dekoration mit Blumen und Pflanzen hat die Seite www.1000gutegruende.de.