Dauerblühende, trockenheitsverträgliche Stauden machen es Blumenfreunden im Sommer leicht: Sie zeigen über mehrere Monate einen bunten Blütenflor und sind gleichzeitig ziemlich anspruchslos.
Über Blüten freuen sich alle. Ob in kühlen Tönen oder Knallfarben, ob üppige Bälle oder zarte Sternchen, ob als Lichtblick im Schatten oder Glanzpunkt in der Sonne – die Auswahl an blühenden Pflanzen ist riesig. Für die allermeisten Menschen gehören sie zur Gestaltung draußen einfach dazu. Und auch die Insektenwelt fliegt darauf. Besonders praktisch sind dabei dauerblühende Stauden, also mehrjährige Pflanzen mit einer möglichst langen Blütezeit. Einmal gesetzt, kann man sich mit wenig Arbeit in jedem Sommer daran erfreuen. 1000 gute Gründe, sich einmal näher mit den verschiedenen Dauerblühern zu beschäftigen.
Angesichts der immer heißeren Sommer bieten sich dabei vor allem sonnenhungrige, trockenheitsverträgliche Arten an. Sie müssen nur äußerst selten gegossen werden. Das spart Wasser und ist damit gut für die Umwelt. Und es spart Arbeit – man kann den Garten genießen statt zu gießen.
Ein äußerst robuster Klassiker, der den ganzen Sommer Farbe ins Beet bringt, ist die Spornblume (Centranthus ruber). Sie braucht nur einen sonnigen, mindestens aber halbschattigen Platz und kommt dort mit fast jedem Boden zurecht, ob trockener Kiesgarten oder klassisches Gartenbeet. Sogar in schmalen Fugen, z.B. auf losen Mauern oder zwischen Pflastersteinen, gedeiht die Pflanze gut – und versät sich auch gerne selbst dorthin. Um diese Ausbreitungsfreude zu unterbinden, sollte man Verblühtes einfach gelegentlich zurückschneiden. Das kann gleichzeitig die Blütezeit vom Juni bis über den September hinaus verlängern. Neben dem Hellrot und Pink der Naturform gibt es auch etwas edler wirkende weiße Sorten.
Die Prachtkerze (Gaura lindheimeri) ist dagegen ein beliebter Neuzugang in den Gärten hierzulande. Sie stammt ursprünglich aus Nordamerika und gewinnt mit dem Trend zu naturhaften Präriegärten. Ihre filigranen Blüten an langen, leicht überhängenden Stielen zeigt sie vom Juli bis zum Oktober und wird dabei je nach Sorte 40 bis 150 Zentimeter hoch. Auch die Prachtkerze mag es sonnig, der Boden sollte eher sandig-trocken und nährstoffarm sein. Achtung: Die Prachtkerze verträgt keinen andauernden Frost kälter als -15 Grad. Daher sollte man sie im Winter mit Reisig etwas schützen.
Die Duftnessel, auch Bergminze (Agastache rugosa), passt mit ihren straff aufrechten Ähren als Pflanzpartner gut zur Prachtkerze und ihrem lockeren Wuchs. Zudem bevorzugt sie ebenfalls trockene, lockere Böden in der Sonne. Im Gegensatz zur Prachtkerze freut sich die Duftnessel aber über eine Kompostgabe im Frühjahr zum Austrieb. Wenn es ihr an einem Ort zusagt, neigt aber auch die Duftnessel dazu, sich selbst zu versäen. Dafür duftet sie – wie der Name schon sagt – beim Zerreiben der Blätter angenehm frisch nach Minze, Anis oder Fenchel und zieht mit ihren Blüten Hummeln, Bienen und Schmetterlinge magisch an.
Eine andere Farbe bringt das Großblumige Mädchenauge (Coreopsis grandiflora) ins Beet. Mit Strahlenblüten in fröhlichem Gelb von Juni bis Oktober passt es zum Beispiel ebenfalls gut zu dunkelblau-violetten Duftnessel-Arten. Das Mädchenauge kann zwischen 40 und 80 Zentimeter hoch werden und gedeiht auf locker-humosen Böden an sonnigen Plätzen. Staunässe in schweren Böden verträgt es nicht. Um die Vitalität der Staude zu erhalten, empfiehlt es sich, die Blüten vor der Samenreife abzuschneiden. Zudem sollte man die ganze Pflanze vor der Winterruhe zurückschneiden. Achtung: Leider steht das Mädchenauge bei Schnecken oben auf dem Speiseplan.
Zum Abschluss ein weiterer pflegeleichter und robuster Klassiker: Storchschnabel-Sorten (Geranium) eignen sich für viele Gartensituationen. Ein ausgesprochener Dauerblüher ist die Hybride „Rozanne“. Ihre blauen Blüten mit weißem Grund öffnen sich zahlreich von Juni bis November. Sie treibt im Frühjahr frisch aus und bedeckt im Sommer mit langen Trieben locker einen Quadratmeter. Als Bodendecker schützt sie so die Erde vor Austrocknung bei Sonne. Rozanne ist außerdem tolerant, was Boden und Standort angeht: von lehmig bis sandig und von sonnig bis halbschattig.
Für alle vorgestellten Arten ist übrigens jetzt im Frühjahr ein guter Zeitpunkt zum Pflanzen. Dann haben sich vor allem die wärmeliebenden Kandidaten bis zum Winter gut etabliert. Auch für Töpfe oder Balkonkästen eignen sich die zumeist anspruchslosen Blütenwunder gut. Weitere Tipps und Informationen rund um beliebte Garten- und Zimmerpflanzen hat auch die Website der Initiative „Blumen – 1000 gute Gründe“ unter www.1000gutegruende.de.