Knoblauch ist aus unserer Küche gar nicht mehr wegzudenken. Er verfeinert Gemüsegerichte und verleiht Fisch und Fleisch erst das richtige Aroma. Und gesund ist die vielseitige Lauchpflanze natürlich auch.
Laut Altem Testament vermissten ihn die Israeliten in der Wüste neben Melonen, Lauch, Kürbissen und anderen köstlichen Gemüsearten. Und im alten Ägypten fand man ihn in getrockneter Form in den Gräbern der Pharaonen. Knoblauch hatte also eine sehr lange Geschichte hinter sich, bevor er in unsere neuzeitliche Küche Einzug hielt. Es gibt unendlich viele Gerichte, zu denen die Würze des Knoblauchs perfekt passt: ob im mediterranen Pfannengemüse mit Zucchini, Tomaten, Auberginen, Paprika und Co., in griechischem Tsatsiki klassisch mit Joghurt und Gurke, in der Kräuterbutter zu gegrilltem Fleisch oder im asiatischen Gemüsecurry – ja, selbst im Chutney mit Stachelbeeren oder Äpfeln ist Knoblauch einfach richtig lecker. Sowohl als Nahrungs- als auch als Heilmittel ist die köstliche Knolle aus unserem Leben nicht mehr wegzudenken. 1000 gute Gründe, sich einmal näher mit diesem Gemüse zu beschäftigen.
Seine Ursprünge hat Knoblauch im Kaukasus und in China, dort wurde er wohl vor mehr als 5000 Jahren kultiviert. Seinen Weg nach Europa fand Allium sativum, so der botanische Name des Lauchgewächses, wahrscheinlich durch die Römer. Als Heilpflanze war er in Europa vor allem in Klöstern zu finden. Die flachen, eher schmalen Laubblätter der Pflanze können bis zu 90 Zentimeter hoch wachsen. Die Hauptzwiebel an ihrem Ende ist meist weiß, aber auch leicht violett oder rosafarben, je nach Sorte. In dieser Knolle befinden sich dann die Zehen. Ihre Zahl kann zwischen einer und 20 liegen, jede ist wiederum durch eine eigene Haut geschützt.
Hierzulande können wir Knoblauch das ganze Jahr genießen. Wer ihn im Handel kauft, kann ihn rund ein bis zwei Monate bei Zimmertemperatur lagern. Gerade jungen Knoblauch sollte man allerdings frisch genießen, da er nicht nur ein wunderbares Aroma hat, sondern man nach seinem Genuss auch weniger unangenehme Düfte von sich geben soll als bei schon länger gelagerten Knollen. Der Geruch nach dem Genuss lässt sich übrigens mindern: Milch zu trinken soll helfen, ist aber nicht jedermanns Sache. Ebenfalls empfohlen wird Chlorophyll, das zum Beispiel reichlich in frischer Petersilie enthalten ist.
Die Duftmarke des Knoblauchs nehmen die meisten Menschen allerdings gerne in Kauf. Denn neben seinem köstlichen Geschmack machen ihn auch gesundheitsfördernde Eigenschaften unwiderstehlich. Das glaubt man schon seit Jahrhunderten, heutzutage wird die Wirkung natürlich wissenschaftlich erforscht. Es gibt Untersuchungen mit Blick auf die antibiotische Wirkung sowie die Minderung des Cholesterinspiegels und die Absenkung des Blutdrucks. So könnte Knoblauch sich positiv auf unser Herz-Kreislauf-System auswirken. Diese besondere Wirkung wird dabei dem in Knoblauch enthaltenen Alliin zugeschrieben – der schwefelhaltigen Aminosäure also, die für den besonderen Duft sorgt.
Für uns ist Knoblauch beim Essen heute selbstverständlich. Und kaum jemand denkt noch daran, dass er kulinarisch gesehen erst in den 1960er Jahren mit den Gastarbeitern nach Deutschland gekommen ist. Inzwischen liegt der Pro-Kopf-Verbrauch pro Jahr bei rund einem Viertel Kilogramm, und die meisten Menschen wissen, wie man ihn zubereitet: Damit Knoblauch nicht bitter schmeckt, sollte man ihn beim Anbraten nicht zu stark erhitzen. Schon kleine Mengen unterstreichen den herzhaften Geschmack des Essens mit einer besonderen Würze. Ob in der Grillmarinade zum Fleisch oder in der veganen Bolognese, ob im gefüllten Ofenlachs oder zu eingekochten Ofentomaten: Knoblauch riecht und schmeckt immer nach mehr.
Welche Gerichte dieses Lauchgewächs noch zu einem unwiderstehlichen Genuss macht, kann man auch in der Ideenküche der Initiative „Obst & Gemüse – 1000 gute Gründe“ entdecken. Unter www.1000gutegruende.de finden sich raffinierte Rezeptideen.
Ofentomaten mit Knoblauch
Zutaten:
• 1 kg Tomaten
• 4 Knoblauchzehen
• 200 ml Rotwein
• 2 EL Zucker
• 4 Zweige Thymian
• 4 EL Tomatenmark
• Salz & Pfeffer
Zubereitung:
Tomaten, Rotwein sowie den geschälten Knoblauch zusammen mit den Gewürzen und dem Tomatenmark in eine Auflaufform geben. Alles in den Ofen stellen und bei 200 Grad 50 Minuten rösten lassen. Nach Ende der Garzeit die Tomaten noch heiß in saubere Gläser füllen und diese sofort zuschrauben. Die Ofentomaten sind ca. sechs Monate haltbar.
Vegane Linsenbolognese
Zutaten für 4 Personen:
• 2 EL Olivenöl
• 1 Zwiebel
• 1 Knoblauchzehe
• 2 kleine oder 1 große Möhre
• 2 Stangen Staudensellerie
• 150 g rote Linsen
• 2 EL Tomatenmark
• 1 TL Paprikapulver, edelsüß
• je ½ TL getrockneter Rosmarin und Oregano
• 100 ml Rotwein (alternativ Gemüsebrühe)
• 1 Dose (400 g) passierte Tomaten
• 400 ml Gemüsebrühe
• 1 Lorbeerblatt
• Salz, Pfeffer, brauner Zucker
• 250-300g Spaghetti
• 1 Handvoll Rauchmandeln
Zubereitung:
Die Zwiebel und den Knoblauch schälen und fein würfeln. Möhren und Sellerie waschen, ebenfalls in kleine Würfel schneiden. Das Öl in einem großen Topf erhitzen, das Gemüse darin bei mittlerer Hitze etwa 5 Minuten andünsten. Die Linsen zugeben und eine Minute mitbraten. Tomatenmark, Paprikapulver, Oregano und Rosmarin einrühren. Das Ganze mit dem Rotwein (oder alternativ Gemüsebrühe) ablöschen.
Die passierten Tomaten und Gemüsebrühe zusammen mit dem Lorbeerblatt zufügen. Die Soße einmal aufkochen und anschließend 25 Minuten leise köcheln lassen, bis die Linsen weich sind. In der Zwischenzeit die Spaghetti nach Packungsanweisung kochen. Die Rauchmandeln grob hacken. Die Soße mit Salz, Pfeffer und 1 TL braunem Zucker abschmecken. Mit den Spaghetti und den gehackten Mandeln servieren.
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