Gerade erleben wir in der Natur noch ein wenig bunten Indian Summer. Doch schon bald wird es draußen herbstlich grau. Das ist die beste Zeit, sich um die Pflanzenwelt zu Hause zu kümmern.
Wenn die Tage kürzer werden und das Wetter sich von seiner kühlen und nassen Seite zeigt, machen wir es uns zu Hause gerne so richtig gemütlich. Was der Seele dann besonders gut tut, sind auch in Innenräumen kleine und große Pflanzen. Ob grün oder mit schönen Blüten wirken sie sich nicht nur positiv auf das Raumklima aus, sondern auch auf unser Gemüt. Zudem bringen sie Farbe ins Spiel und machen Räume als Dekoration viel lebendiger. 1000 gute Gründe, sich einmal näher anzuschauen, welche Zimmerpflanzen sich jetzt besonders gut eignen. Gefragte Dauerblüher für den Herbst sind zum Beispiel der Klassiker Anthurien und die – nicht zuletzt wegen ihrer skurrilen Blütenformen – besonders beliebten Bromelien.
Die Anthurie nennt man auch Flamingoblume, ihre Blüten sind besonders langlebig. Bekam man sie früher hauptsächlich in leuchtendem Rot zu sehen, so sind sie jetzt auch mit orangefarbenen, rosa, gelben oder weißen Blüten zu haben. Die Heimat der Anthurien sind ursprünglich die Regenwälder Mittel- und Südamerikas. Nur wenige der rund 1.000 bekannten Arten sind auch als Zimmerpflanzen geeignet. Eine von ihnen ist die kleine Anthurie, lateinisch Anthurium scherzerianum, die auf der Fensterbank nicht viel Platz benötigt. Um gut zu gedeihen, braucht die Flamingoblume einen hellen Platz, allerdings ohne zu starke Sonneneinstrahlung. Temperaturschwankungen und trockene Heizungsluft verträgt sie ebenso wenig wie Zugluft. Wer den Wurzelballen gleichmäßig feucht hält und die Pflanze ein- oder zweimal pro Woche gießt, hat lange Freude an ihr. Echte Anthurien-Fans empfehlen, lauwarmes Regenwasser zu verwenden.
Etwas anspruchsloser in der Pflege ist die Bromelie. Wahrscheinlich ist sie auch deshalb eine der beliebtesten Zimmerpflanzen hierzulande und in vielen Büros gern gesehen. Die Bromelie kommt ebenfalls ursprünglich aus Lateinamerika. Es gibt über 3.000 unterschiedliche Arten, wovon eine ganz besonders bekannt ist: die Ananas, lateinisch Ananas comusus. Deshalb nennt man die Bromelie auch Ananasgewächs. Wer ihre sehr spezielle Blatt- und Blütenform sieht, weiß schnell warum. Hauptbestandteil der Pflanze ist die Blattrosette, in deren Mitte sich – meist farbige – Hochblätter, sogenannte Brakteen, befinden. Diese nehmen wir als Blüte wahr, allerdings sind die echten Bromelien-Blüten im Vergleich dazu sehr klein und halten nur wenige Tage. Die Pflanze mag einen hellen Platz, direkte Sonne nur morgens oder in der kalten Jahreszeit. Richtig wohl fühlt sie sich bei Temperaturen ab 18 Grad. Während des Sommers empfiehlt es sich, den Blatttrichter immer mit Wasser zu füllen. Der Wurzelballen der Bromelie sollte nicht austrocknen, die Pflanze also immer leicht feucht gehalten werden. Im Winter ist sie, was den Wasserhaushalt angeht, deutlich genügsamer: der Blatttrichter muss nur leicht mit Wasser befüllt und nach etwa vier Wochen entleert werden, um dann wieder etwas frisches Wasser hinzuzufügen. Während in der warmen Jahreszeit der Einsatz eines Spezialdüngers für Bromelien sinnvoll ist, sollte im Winter während der Ruhezeit nicht gedüngt werden.
Sowohl Anthurie als auch Bromelie mögen es, mit Wasser aus der Sprühflasche leicht befeuchtet zu werden. Allerdings sollte es kalkfrei sein, um weiße Ränder zu vermeiden. Regenwasser ist ideal. Neben diesen beiden exotischen Dauerblühern gibt es natürlich noch eine unendliche Vielfalt an (Blüh-)Pflanzen, die uns die Zeit bis zum nächsten Frühjahr nicht lang werden lassen. Zu nennen sind hier die vielen unterschiedlichen Sorten an Alpenveilchen, Kalanchoe, Orchideen in allen Farben und Größen oder die Amaryllis. Und in der Adventszeit hat natürlich der Weihnachtsstern seinen großen Auftritt. Wer sich für seinen Zimmerpflanzen-Herbst inspirieren lassen möchte, findet dazu Anregungen auf der Website der Initiative „Blumen – 1000 gute Gründe“ unter www.1000gutegruende.de. Viele blütenschöne Ideen haben pünktlich zur Zimmerpflanzen-Herbstsaison auch die lokalen Floristen und Gartencenter des Vertrauens.