Wenn ein Tier in einem Haushalt einzieht, muss man vieles im Alltag anpassen. Auch bei der Wahl der Zimmerpflanzen ergeben sich jetzt neue Kriterien.

Immer mehr Menschen möchten ihre heimischen vier Wände teilen: mit tierischen, aber auch mit grünen Mitbewohnern. Das Zusammenleben dieser beiden gestaltet sich allerdings manchmal schwieriger als gedacht. Haustiere erkunden gerne ihre Umgebung und spielen mit allem, was sie finden. Zudem gehören Pflanzenteile auch oft zur natürlichen Nahrung: Katzen beispielsweise knabbern an Gras, da es ihnen hilft, verschluckte Haare wieder auszuspeien. Empfindliche, leicht brechende Pflanzen würden dies nur schlecht überstehen. Auf der anderen Seite können giftige oder stachelige Arten auch eine Gefahr für die Tiere darstellen. Welche Pflanzen sind also für eine artenübergreifende Wohngemeinschaft geeignet? Grundsätzlich kann man sich die Auswahl natürlich einfach direkt im Blumenhandel oder Gartencenter anschauen und zum Thema Giftigkeit beraten lassen. Die Pflanzenexperten von „Blumen – 1000 gute Gründe“ haben darüber hinaus Tipps zu besonders tierfreundlichen Pflanzen.

Der Geldbaum, auch Pfennigbaum oder Glücksbaum genannt (Crassula ovata), ist eine beliebte Zimmerpflanze, die auch haustierfreundlich ist. Das Dickblattgewächs hat weder wippende Wedel noch hängende Blätter – es lädt so weniger zum Spielen ein. Zudem ist der Geldbaum in allen Teilen ungiftig, hat keine Stacheln oder Dornen. Er ist damit für Tiere ein idealer Mitbewohner. Herrchen und Frauchen freuen sich wiederum darüber, dass der Geldbaum ziemlich pflegeleicht ist: Er mag es sonnig oder halbschattig, im Sommer braucht er zum Wachsen etwas mehr Wasser, Staunässe sollte man aber unbedingt vermeiden. Durch seine wasserspeichernden Blätter übersteht er es aber auch gut, wenn man das Gießen mal vergisst.

Der Geldbaum wächst über die Jahre zu einem stattlichen Busch heran.

Ebenfalls eine hübsche und ungiftige Blattschmuckpflanze ist die Korbmarante (Calathea). Sie begeistert mit großen, interessant gemusterten Blättern und einem lockeren Wuchs, bei manchen Arten gibt es als Bonus sogar noch Blüten. Die Regenwaldpflanze braucht keine direkte Sonne, aber möglichst konstante Temperaturen, regelmäßig Wasser und eine höhere Luftfeuchtigkeit. In normalen Wohnräumen sollte man sie deshalb zwischendurch mit kalkarmem Wasser besprühen.

Die Korbmarante schmückt sich mit hübsch gezeichneten Blättern.

Hibiskus oder Roseneibisch (Hibiscus) ist die richtige Wahl für Blütenfans. Er trägt große, exotisch anmutende Blüten – je nach Züchtung in leuchtenden Farben von Weiß über Gelb und Orange bis hin zu Rosa, Rot und Pink. Zudem erscheinen die Blüten bei Zimmerhaltung schubweise immer mal wieder im Jahr, hauptsächlich zwischen April und November. Allerdings braucht Hibiskus dafür auch etwas Aufmerksamkeit: Die Erde sollte immer frisch feucht sein, gerade während der Blüte braucht er täglich Wasser – wie immer darf aber keine stauende Nässe im Topf bleiben. Wöchentliche Düngergaben unterstützen Wachstum und Blüte. Hibiskus ist ungiftig – bei bestimmten Sorten sind die Blüten sogar sehr schmackhaft und werden zum Beispiel getrocknet als Hibiskustee zubereitet.

Im Sommer kann der Roseneibisch (Hibiscus) auch draußen stehen.

Als größere Solitärpflanzen sind viele Palmen gut geeignet. Unter den verschiedenen Arten findet sich die richtige für jeden Standort – ob sonnig oder etwas dunkler. Pflegeleichte Vertreter sind zum Beispiel Kentiapalme (Howea forsteriana) oder Steckenpalme (Rhapis excelsa), letztere kommt auch mit weniger Licht zurecht. Manche anderen Arten, wie die Zwergpalme (Chamaerops) oder die Hanfpalme (Trachycarpus fortunei), sind zwar ebenfalls komplett ungiftig, haben aber Dornen oder scharfkantige Wedel, hier sollte man je nach Temperament und Verhalten der Haustiere abwägen. Achtung: Palmlilie (Yucca) und Elefantenfuß (Beaucarnea) werden zwar manchmal Palmen genannt, gehören aber nicht zur Familie und sind beide für Tiere giftig!

Palmen bringen Dschungel-Feeling in jedes Zimmer.

Zum Abschluss haben die Pflanzenexperten der Initiative „Blumen – 1000 gute Gründe“ noch einen generellen Hinweis: Die wenigsten Zimmerpflanzen vertragen Staunässe – man sollte aber auch den Tieren zuliebe darauf achten, dass in einem offenen Untersetzer kein Wasser stehen bleibt. Trinken Hund, Katze oder kleinere Tiere daraus, nehmen sie auch Düngerreste oder andere aus der Erde ausgewaschene Pflanzenmittel auf.

Noch mehr Zimmerpflanzen und Tipps für die Dekoration mit Blumen und Pflanzen kann man auf der Website der Initiative „Blumen – 1000 gute Gründe“ unter www.1000gutegruende.de entdecken.

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© Blumen – 1000 gute Gründe