Ob Designraum, ein Stück Natur oder Urlaubserinnerung – Garten oder Balkon können für jeden Menschen ganz unterschiedliche Funktionen übernehmen. Die wichtigste: Hier möchte man sich inmitten schöner Blumen und Pflanzen entspannen und genießen.
Welche Gartengestaltung lässt Ihr Herz höherschlagen? Wollen Sie sich an einem Blütenmeer erfreuen? Suchen Sie eine beruhigende Optik? Oder sehnen Sie sich in die Ferne? Gärten – und in kleinerem Rahmen auch Balkone und Terrassen – sind heute so vielfältig wie ihre Besitzerinnen und Besitzer. Vieles ist möglich. Grob lassen sich allerdings drei Gestaltungsrichtungen unterscheiden: modern, eher naturnah oder vom Urlaub inspiriert. Die Gartenprofis der Initiative „Blumen – 1000 gute Gründe“ stellen die drei Typen vor und haben gleich ein paar Deko-Tipps dazu.
Der erste Schritt für die Gestaltung ist der Blick aufs eigene Haus und sein Umfeld: Zu einem hypermodernen Architektenhaus kann der Landhausstil ebenso unpassend wirken wie der Japan-Garten zum Bauernhof. Da ist etwas Fingerspitzengefühl gefragt. Daneben sollte man sich überlegen, wie man den Garten nutzen möchte: Reichen Sitzecke und Sonnenliege, oder braucht man auch eine Grill- und Kochecke? Spielen Kinder im Garten? Diese Bereiche können dann jeweils im entsprechenden Stil ergänzt werden. Übrigens: Wie pflegeleicht der Garten am Ende ist, bestimmt meist weniger der Stil als die genaue Pflanzenauswahl. Für fast jeden Garten lassen sich Arten finden, die unkompliziert und pflegeleicht sind.
Der moderne Garten.
Reduzierte Elemente und klare Formen zeichnen den modernen Garten aus. Flächen sind gleichmäßig und geometrisch ähnlich aufgeteilt. Bei den Farben und Materialien beschränkt man sich auf eine kleine Auswahl, gerne kombiniert mit hochwertigem Naturstein, Edelhölzern oder Metall. Auch die Auswahl der Pflanzen erfolgt gezielt. Dafür werden sie in größeren Flächen und mehrfach als Wiederholung eingesetzt. Damit der Garten im Sommer wie auch im Winter schön ist, bieten sich immergrüne Arten an. Möbel und Übertöpfe sollten die vorherrschenden Materialien, Formen und Farben ebenfalls aufnehmen. Designstücke setzen dabei besondere Akzente. Das gilt entsprechend auch für Outdoor-Küche oder Kinderspielecke: Mit einer passenden Formensprache und klarem Look fügen sie sich hervorragend in den modernen Garten ein.
Natur und Landschaft.
Viele mögen einen naturnahen Garten, der nicht nur für Menschen, sondern auch für Pflanzen und Tiere ein Paradies sein soll. Dafür braucht man verschiedene blühende Stauden und Gehölze, am besten heimische, die Vögeln und Insekten Nahrung und Unterschlupf bieten. Es wäre allerdings ein Irrtum, zu glauben, dass man einfach die Natur machen lassen kann: Auch im naturnahen Garten muss man Wildkräuter jäten, Stauden zurückschneiden und gegebenenfalls düngen, sonst bleiben von der bunten Pracht nur die hartnäckigsten und ausbreitungsfreudigsten Pflanzen übrig. Dennoch gehört ein wenig Unordnung natürlich dazu: Verblühtes bleibt länger stehen und dient als Nahrungsquelle für Insekten und Vögel, Laub in den Beeten bleibt als Versteck für den Winter. Wege, Beetkanten und andere Gestaltungselemente sind geschwungen oder gehen sogar ineinander über.
Eine Spielart dieses Stils ist der Landhaus- oder Bauerngarten. Hier finden viele Blumen, Obst und Gemüse nebeneinander Platz, gerne aber etwas ordentlicher unterteilt durch niedrige Hecken oder Hochbeete. Ebenfalls in diese Richtung gehen Gestaltungen, die sich an natürlichen Landschaften orientieren, wie Prärie- oder Wiesengärten. Eine gute Ergänzung zum Natur-Stil sind geflochtene Körbe und Übertöpfe sowie rustikale Holzstühle, aber auch Accessoires, die an das Landleben erinnern, wie alte Gartengeräte oder eine in den Baum gelehnte Leiter. Für Kinder kann der Naturgarten ein echtes Abenteuer sein: von der klassischen Schaukel – am besten am Baum – über einen in die Landschaft eingebetteten Sandkasten bis hin zum Zelt aus Weidenruten oder sogar einem eigenen Baumhaus.
Ein Garten wie im Urlaub.
Viele Menschen lassen sich gerne von ihren Lieblingsorten inspirieren – ob Italien oder Asien, Nordseeküste oder Schwarzwald. Das bringt einen auch im Alltag schnell in entspannte Stimmung. Zudem lassen sich recht einfach Vorlagen und Ideen dafür finden: Man kann auf eigene Urlaubsbilder schauen oder in Reiseportale gehen. Der Nachteil: Manche Pflanzen sind für unser Klima nicht geeignet, insbesondere südländischen Arten wird es im Winter schnell zu kalt und zu nass. Zum Glück gibt es oft Alternativen mit einer ähnlichen Optik. Passende Imitatoren für den Olivenbaum sind zum Beispiel die Weidenblättrige Birne (Pyrus salicifolia) oder die Schmalblättrige Ölweide (Elaeagnus angustifolia). Unter den Zitruspflanzen kann man zur weniger empfindlichen Bitterorange greifen und Zypressen lassen sich durch säulenförmig wachsende Wacholderarten oder Eiben ersetzen.
Im Asia-Garten dominieren Pflanzen wie Bambus, Rhododendren, Fächerahorn und in Form geschnittene Gehölze, wie Buchs oder Kiefer, diese kommen zumeist mit unserem Klima klar. Perfekt wird der Urlaubslook mit den passenden Accessoires: Im mediterranen Garten greift man zu Terrakotta-Töpfen und eleganten Metall-Stühlen, für die Asia-Terrasse dürfen es Bambusrohr und Zen-Deko sein. Grill- und Kochstelle können im ähnlichen Look gestaltet werden. Auch für den Spielbereich lassen sich passende Ideen finden: Den Sandkasten im Asia-Garten kann zum Beispiel ein Wasserspiel aus Bambusrohr ergänzen. Im mediterranen Garten wird er dagegen mit Kräutern zur Mini-Macchia. Und nicht zuletzt passt natürlich auch ein kleiner Pool perfekt zur Mittelmeer-Stimmung.
Im Garten, auf dem Balkon oder der Terrasse kann sich jede und jeder eine eigene kleine Wohlfühl-Oase gestalten. Viele Ideen rund um Pflanzen, Gärten und Genießen hat auch die Website der Initiative „1000 gute Gründe“ unter www.1000gutegruende.de.
Alle Bilder: (c) Blumen – 1000 gute Gründe