Die bekanntesten Sedum-Arten passen perfekt in die Herbstdeko – und sind dabei auch noch besonders pflegeleicht und trockenheitsverträglich.
Jetzt haben verschiedene Arten der Gattung Sedum ihren großen Auftritt. Sie begeistern mit leuchtenden Blüten, auf die nicht nur Insekten fliegen. Und auch sonst hat die Gattung für Garten, Balkon oder Topf viel zu bieten. Das beginnt schon bei der Vielfalt ihrer Arten. Allen gemein sind die dickfleischigen Blätter, die der Familie der Dickblattgewächse (Crassulaceae) ihren Namen geben.
Vielfältig
Die Bezeichnung, unter der man die bekannteste Gruppe unter den Sedum-Arten kennt, klingt nicht gerade malerisch: Fetthenne oder Fettblatt. Damit sind die höher wachsenden Arten gemeint, vor allem Sedum telephium und die aus ihr entstandenen Züchtungen. Sie treiben im Frühjahr neu aus, und schmücken Beet oder Balkon schon bald mit ihrem anfangs kugeligen Wuchs und den frischgrünen Blättern. Zum Spätsommer und Herbst werden die einzelnen Triebe länger und zeigen die flächigen rosa, roten oder weißen Blütenstände, die sich über mehrere Wochen langsam entwickeln. Auch verblüht geben sie dem Winterbeet noch Struktur. Im zeitigen Frühjahr kann man die Triebe dann bodennah zurückschneiden, um Platz für den Neuaustrieb zu schaffen.
Im Gegensatz dazu bezeichnet man die verschiedenen flach wachsenden, bodendeckenden Arten auch als Mauerpfeffer. Der Name deutet schon darauf hin, dass sie sich gut zur Begrünung von Mauern, Dächern und in Steingärten eignen. Sie blühen goldgelb im Sommer und sind zudem meist wintergrün.
Ähnliche Ansprüche und Wuchsformen hat die Tripmadam (Sedum rupestre oder reflexum), die sogar essbar ist. Geerntet werden die zarten Triebspitzen im Frühling; in Frankreich ist das säuerliche Küchenkraut noch bekannter als bei uns, auch der Name Tripmadam soll ursprünglich aus dem Französischen kommen. Sie bringt mit ihren nadeligen, dicken Blättern, dem flachen, dichten Wuchs und den gelben Blüten Abwechslung in die Kräuterecke, macht sich aber auch im Steingarten, Balkonkasten oder Topf gut.
Genügsam
Sedum-Arten gehören zu den Sukkulenten: Sie können in ihren dicken Blättern Wasser speichern. Das macht sie zu wahren Überlebenskünstlern bei längeren Trockenphasen. Ihr Standort sollte sonnig oder höchstens halbschattig sein, der Boden gut durchlässig. Vor allem bei der Topfpflanzung ist ein guter Wasserabfluss wichtig. Denn das Einzige, was Fetthennen und Co. nicht vertragen, ist Staunässe. Düngen ist ebenfalls nicht nötig – im Gegenteil: Zu viele Nährstoffe führen dazu, dass die Pflanze lange Triebe bildet und auseinanderfällt.
Übrigens ist auch die Vermehrung der meisten Sedum-Arten denkbar einfach: Vom Mauerpfeffer kann man einfach kleine Teilstücke auf der Erde verteilen und ab und an gießen. Sie entwickeln von selbst Wurzeln und bilden neue Pflanzen. Auf diese Weise lassen sich zum Beispiel Dächer oder größere Flächen leicht begrünen. Von der Tripmadam kann man Teilstücke in die Erde stecken. Höhere Sedum-Arten lassen sich im Wasserglas bewurzeln, auch das gelegentliche Teilen der Wurzelballen ist möglich und sogar sinnvoll, um ein Überaltern der Pflanze zu verhindern.
Stimmungsvoll
Sedum lässt sich perfekt zum Dekorieren im Herbst nutzen. So eignet sich die hohe Fetthenne mit ihren zahlreichen dicht besetzten und kräftig gefärbten Blüten zum Beispiel perfekt für die Vase: Die geraden Blütentriebe lassen sich gut schneiden und bleiben lange schön. Mauerpfeffer und Tripmadam wiederum sind unkomplizierte Pflanzen für kreative Arrangements: Sie benötigen nur ein sehr geringes Erdvolumen, dadurch kann man mit ihnen auch flache Pflanztöpfe gestalten. Besonders spannend sind dabei zweckentfremdete Gefäße, von Tellern und Schalen bis zu umgedrehten Dachziegeln. Diese Dekoration hält das ganze Jahr: Als wintergrüne Pflanze sieht Mauerpfeffer auf dem Tisch oder Balkon auch dann noch gut aus, wenn es kälter und dunkler wird.
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Bildhinweise Bild 1–6: © Blumen – 1000 gute Gründe
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