Thymian, Minze oder Petersilie kann man ganz leicht selbst pflanzen und nach Bedarf immer wieder frisch ernten – im Gartenbeet ebenso wie im Topf auf dem Balkon.
Ob für den wärmenden Tee, beim Grillen oder zum asiatischen Fingerfood – frische Kräuter machen jeden Genuss erst perfekt. Sie geben Speisen ein intensives Aroma und sind gleichzeitig durch ihre Inhaltsstoffe und ätherischen Öle sehr gesund. Besonders praktisch ist es natürlich, wenn man seine Lieblingskräuter direkt aus dem Garten oder vom Balkon ernten kann.
Das geht einfacher, als man denkt: Viele Kräuter sind recht anspruchslos und gedeihen problemlos im Topf oder Kübel. Andere sind aber auch echte Diven. Für den eigenen kleinen Kräutergarten muss man sich also vor allem zwei Fragen stellen: Welche Kräuter mag ich gerne oder nutze ich viel? Und welche passen zusammen an welchen Standort? Die erste Frage kann jeder für sich selbst beantworten. Für die zweite haben die Pflanzenexperten der Initiative „Blumen – 1000 gute Gründe“ ein paar Tipps. Sie haben die gängigsten Kräuter nach Gruppen sortiert und erklären kurz, welche Bedürfnisse diese haben.
Wärmeliebende mehrjährige Kräuter
Zu dieser Gruppe gehören vor allem die mediterranen Kräuter wie Oregano, Thymian, Salbei oder Rosmarin. Sie lieben die Sonne und wachsen gut in trockenen, lockeren, nicht zu nährstoffreichen Böden. Entsprechend selten muss man gießen oder düngen. Je nach Art brauchen sie im Winter draußen einen Schutz gegen Frost. Gut geeignet für diese Gruppe sind Hochbeete: Hier erhalten die Pflanzen mehr Sonne, die Erde wird schneller warm und trocknet leichter ab. Einen sonnigen Platz, mäßig Wasser und Dünger sowie einen Winterschutz ab ca. -5 Grad benötigt auch der Lorbeer. Der Strauch kann mit der Zeit gut über einen Meter groß und breit werden – und eignet sich deshalb eher für die Einzelstellung im Kübel.
Mehrjährige Kräuter für den Halbschatten
Liebstock, Minze oder Melisse sind ebenfalls ausdauernd – und am richtigen Standort sehr wachstums- und ausbreitungsfreudig. Deshalb empfiehlt sich der Anbau im Topf oder in einem begrenzten Areal, zum Beispiel im unteren Bereich einer Kräuterspirale. Dort finden sie gute Wachstumsbedingungen: nicht so viel Sonne und einen feuchteren Boden. Durch ihr starkes Wachstum sind sie relativ nährstoffhungrig und freuen sich über regelmäßiges Düngen. Ähnliche Ansprüche hat auch der Schnittlauch.
Einjährige Kräuter
Dill, Kerbel, Koriander oder Petersilie muss man in jedem Jahr neu kaufen oder selbst säen. Sie brauchen einen feuchteren Boden und viele Nährstoffe. Dill oder Koriander mögen Sonne, Kerbel und Petersilie eher Halbschatten. Ein Sonderfall ist das Basilikum: Damit sich seine leckeren, großen Blätter gut entwickeln, brauchen sie viel Sonne, viel Feuchtigkeit und viele Nährstoffe, vertragen aber keine Nässe von oben. Diese Diva unter den Kräutern sollte also sonnig und regengeschützt stehen.
Ob mit einer professionellen Kräuterspirale, einem Kräuterbeet oder einzelnen Kräutern im Topf zum Beispiel auf einer Leiter: je nach Möglichkeiten kann jeder seinen kleinen Kräutergarten anlegen und frisch ernten. Weitere Ideen und viele leckere Rezepte dazu hat die Initiative „1000 gute Gründe“ unter www.1000gutegruende.de.
Infokasten: Tipps zum Kräuteranbau
- Kräuter nicht in unmittelbarer Nähe der Straße oder von Parkplätzen pflanzen, damit sie keine Schadstoffe aus Autoabgasen aufnehmen.
- Standort je nach Ansprüchen – sonnig, halbschattig – wählen oder untereinander staffeln, sodass die einen die anderen beschatten.
- Zum Anbau möglichst Bio-Erde verwenden: für mediterrane Kräuter spezielle Kräutererde, für die anderen Obst- und Gemüseerde.
- Nur mit frischem Leitungswasser gießen, falls direkt von der Pflanze genascht werden soll. Regenwasser aus der Tonne könnte verunreinigt sein.
- Düngen mit einem speziellen Kräuterdünger je nach Pflanze individuell: ausdauernde mediterrane eher seltener als einjährige.
- Auf keinen Fall Gift gegen Schädlinge oder Unkraut verwenden.