Endlich ist es so weit! Die Beeren sind los – und alle freuen sich über die köstliche Vielfalt. Frisch vom Strauch, süß im Kuchen oder auch mal herzhaft zubereitet kann ihnen keiner widerstehen.
Sommerzeit ist Beerenzeit. Ob selbst geerntet, frisch vom Hof oder im Handel, ob Blaubeeren, Johannisbeeren, Himbeeren, Brombeeren oder Stachelbeeren: die Fans regionaler Vielfalt kommen jetzt voll auf ihre Kosten. Die kleinen Früchte schmecken nicht nur herrlich, sondern sind auch noch wahre Vitaminbomben. Aber woran erkennt man eigentlich, dass die Früchte wirklich reif und frisch sind? Und wie behandelt man die oft empfindlichen Früchte am besten? Dazu haben die Profis von „Obst & Gemüse – 1000 gute Gründe“ ein paar ganz einfache Tipps.
Fangen wir mit den zartesten unter den Beerenfrüchten an, den Himbeeren. Sie sind mal eher rosa, mal dunkelrot. Ihre Frische erkennt man an der prallen Frucht, einem leichten Glanz und dem aromatischen Duft. Sie sollten am besten sofort gegessen oder verarbeitet werden. Robuster und im Kühlschrank länger haltbar sind Heidelbeeren, auch als Blaubeeren bekannt. Nicht selten sind sie mit einem weißen Schleier überzogen, der ein wenig an Pflaumen erinnert. Dabei handelt es sich um einen sehr dünnen Wachsfilm, den die Frucht als natürlichen Schutz gegen schnelles Austrocknen bietet und der ein Zeichen für echte Frische ist. Johannisbeeren sind erntefrisch, wenn sie prall und glänzend sind und elastische Stiele haben. Auch Brombeeren sollten prall sein und leicht glänzen. Anders als die anderen Beeren kann man Stachelbeeren grün einkaufen und zu Hause noch nachreifen lassen.
Für Brombeere, Heidelbeere und Co. gilt: sie schimmeln leicht. Um das zu vermeiden sollten sie, wenn überhaupt, nur für kurze Zeit im Gemüsefach aufbewahrt werden. Entdeckt man eine schimmelige Beere, so sollten auch die sie umgebenden Beeren sicherheitshalber entsorgt werden. Anders ist es bei überreifen Früchten: diese kann man zum Beispiel zu Marmelade verarbeiten, in Smoothies oder erfrischenden Limonaden genießen. Wer absehen kann, dass er zu viele Beeren für den sofortigen Verzehr gekauft hat, kann sie auch einfrieren. Am besten friert man sie in einer flachen Schale oder auf einem Tablett vor und füllt sie dann in eine Dose oder einen Gefrierbeutel um. So verhindert man die Blockbildung der zarten Früchte und kann sie später einzeln entnehmen.
In Sachen Gesundheit stecken eigentlich alle Beeren voller Vitamine und Powerstoffe. Aber jede hat so ihre ganz besondere Stärke: So verfügt die Stachelbeere über einen besonders hohen Anteil an Silizium, das positiv auf Haare und Nägel wirken soll. Brombeeren liefern mit ihrem Vitamin-A-Gehalt Gutes für Augen, Haut und Schleimhäute. Und Johannisbeeren hängen Zitrusfrüchte beim Vitamin C locker ab: davon haben sie dreimal so viel an Bord wie Zitronen. Fürs Immunsystem sind die kleinen roten Früchte also echte Kraftpakete. Himbeeren, so zart sie auch sein mögen, sind ebenfalls stark in Sachen Gesundheit. Mit dem Ballaststoff Pektin sind sie gut für unsere Verdauung, und die in ihnen enthaltenen sekundären Pflanzenstoffe sollen freie Radikale in Schach halten. Als Superfood präsentieren sich auch Heidelbeeren. Mit viel Vitamin E sollen sie sich positiv auf den Blutdruck auswirken und ihre Gerbstoffe sollen entzündungshemmend sein.
Frisch verzehrt können Beeren ihre Kräfte natürlich am besten entfalten. Und wenn man sie dann noch raffiniert zubereitet, kann ihnen wirklich niemand widerstehen. Als Dessert oder im Kuchen schmecken sie Groß und Klein. Aber auch in herzhaften Varianten machen sie sich hervorragend. Wer schon mal einen Flammkuchen mit Stachelbeeren probiert hat, kann ein Lied davon singen. Und eine Brombeerpizza kommt als Snack für Gäste garantiert immer gut an. Rezepte für diese und andere Beerengenüsse finden sich in der Ideenküche der Initiative „Obst & Gemüse – 1000 gute Gründe“ unter www.1000gutegruende.de. Dort stellen Ernährungsprofis und angesagte Foodbloggerinnen und -blogger ihre besten Rezepte vor.
Himbeer-Pfirsich-Limonade
Zutaten:
- 2 Liter Wasser
- 3 EL Zucker oder Agavendicksaft
- Saft einer Zitrone
- 5 Pfirsiche
- 250 g Himbeeren
- ein feines Sieb
Zubereitung:
Die Himbeeren vorsichtig säubern. Die Pfirsiche waschen, entkernen, klein schneiden. Zitronensaft dazugeben und alles fein pürieren. Anschließend durch ein feines Sieb laufen lassen und die Flüssigkeit auffangen. Jetzt Fruchtsaft mit Zucker und Wasser verrühren und nach Geschmack Eiswürfel hinzufügen.
Heidelbeer-Cheesecake
Zutaten für eine 20-cm-Springform
Für den Boden:
- 45 g Butterkekse
- 25 g Zwieback
- 35 g geschmolzene Butter
Für die Buttermilchcreme:
- 500 g Heidelbeeren
- Saft einer halben Zitrone
- 400 ml Schlagsahne
- 500 ml Buttermilch
- 100 g Puderzucker
- 8 Blätter weiße Gelatine
Für das Topping:
- 60 g Crème Fraîche
- 90 g Heidelbeerpüree
- 1 Blatt Gelatine
Zum Garnieren:
- 80 g Heidelbeeren
- 1 TL gehackte Pistazien
Zubereitung:
Die Heidelbeeren waschen, pürieren und mit 30 g Puderzucker aufkochen. 4 Minuten sprudelnd kochen lassen. Anschließend durch ein Passiersieb streichen und abkühlen lassen. 90 g vom Heidelbeerpüree für das Topping zur Seite stellen.
Den Boden einer 20-cm-Springform mit Backpapier auslegen und den Rand fetten.
Butterkekse und Zwieback in einen Gefrierbeutel geben, verschließen und mit einem Nudelholz darüber rollen, bis kleine Krümel entstanden sind. Mit der geschmolzenen Butter vermischen und in die Springform geben. Die Krümel fest andrücken.
Die Zitrone auspressen und die Sahne steif schlagen. Die Buttermilch mit dem restlichen Puderzucker, dem Zitronensaft und dem ausgekühlten Heidelbeerpüree verrühren. Die Gelatine in kaltem Wasser ca. 5 Minuten einweichen lassen, ausdrücken und in einem Topf auf kleiner Flamme auflösen. Die Buttermilchmischung löffelweise hinzugeben. Unterrühren, bis sich die Gelatine mit der Buttermilchmischung verbunden hat. Zum Schluss die geschlagene Sahne unterheben. Die Blaubeercreme auf den Keksboden streichen und 1 bis 2 Stunden im Kühlschrank fest werden lassen.
Crème Fraîche mit dem restlichem Heidelbeerpüree vermengen. Ein Blatt Gelatine in kaltem Wasser ca. 5 Minuten einweichen lassen, ausdrücken und in einem Topf auf kleiner Flamme auflösen. Die Heidelbeercreme löffelweise hinzugeben. Unterrühren und vorsichtig auf den Käsekuchen streichen. Noch einmal mindestens 3 bis 4 Stunden oder über Nacht in den Kühlschrank stellen.
Vor dem Servieren vorsichtig und ggf. mit Hilfe eines Messers aus der Form lösen. Mit frischen Heidelbeeren und Pistazien garnieren.
Brombeer-Kräutersalat mit Parmesan-Dinkel-Nocken
Zutaten für 4 Portionen
Für die Brombeer-Vinaigrette
- 90 g Brombeeren
- 50 ml naturtrüber Apfelsaft
- 3 EL Olivenöl
- 6 EL Apfelessig
- 1 TL süßer Senf
- 1 TL scharfer Senf
- Salz & Pfeffer
Für den Brombeer-Kräutersalat
- 100 g Brombeeren
- kleine rote Zwiebel
- 400 g Eichblattsalat
- 400 g Lollo Rosso
- 100 g Rucola
- etwas Schnittlauch
- einige Blätter Minze, Zitronenmelisse oder Blutampfer (nach Geschmack)
Für die Parmesan-Dinkel-Nocken
- 70 g geriebenen Parmesan
- 70 g Semmelbrösel
- 50 g Dinkelmehl
- 4 Eier
- 1 TL Paprikapulver
- italienische Kräuter
- etwas Öl zum Ausbacken
Zubereitung:
Für das Dressing einfach alle Zutaten mixen und mit Salz und Pfeffer abschmecken.
Den Salat und die Kräuter waschen und zerkleinern. Die rote Zwiebel fein würfeln und dazugeben. Salat und Kräuter mit der fertigen Brombeer-Vinaigrette vermengen und auf Tellern anrichten. Pro Person rechnet man mit circa 200 bis 250 g Salat.
Als Nächstes werden die Parmesan-Dinkel-Nocken vorbereitet. Dazu die Eier mit Paprikapulver und den italienischen Kräutern verquirlen. Den geriebenen Parmesan und die Semmelbrösel daruntermischen und anschließend das Dinkelmehl hinzugeben. Alles gut durchmengen, bis der Teig eine breiige Konsistenz hat. Etwas Öl in der Pfanne erhitzen, den Teig zu Nocken formen und bei mittlerer Temperatur etwa eine Minute von jeder Seite backen.
Nun die noch warmen Nocken auf dem Salat anrichten und mit den restlichen Brombeeren dekorieren. Dazu passt leichter Weißwein, Apfelcider oder Shrub.
Hähnchenkeulen mit Stachelbeer-Chutney
Zutaten
Für das Stachelbeer-Chutney
- 1 Zwiebel
- 1 Knoblauchzehe
- 3 EL Sonnenblumenöl
- 4 EL Apfelessig
- 1 Prise Salz
- 1 Stück Ingwer
- 20 g gemahlene Mandeln
- Saft einer halben Zitrone
- 500 g rote Stachelbeeren
- 3 EL Gelierzucker
- 250 g brauner Rohrzucker
- grobes Meersalz
- schwarzer Pfeffer
Für die Hähnchenkeulen (ca. 4 Personen)
- 4–5 Hähnchenkeulen à 300 g
- 6 EL Olivenöl
- 1 TL Paprikapulver
- 1 TL getrockneter Oregano
- 1 TL grobes Meersalz
- 1 ganze Knoblauchknolle
- 1 große Speisezwiebel
- ½ Bund frischer Zitronenthymian
- ½ Bio-Zitrone
- 250 g rote Stachelbeeren
Zubereitung des Chutneys:
Die Stachelbeeren waschen und den Strunk entfernen. Anschließend die Beeren in Viertel schneiden. Nun die Zwiebel schälen und in kleine Würfel schneiden. Den Ingwer schälen und ebenfalls klein hacken.
Das Sonnenblumenöl in einem Topf erwärmen. Anschließend die Zwiebeln sowie den Ingwer darin so lange anschwitzen, bis sie glasig werden. Den Zucker dazugeben und erhitzen, bis er sich auflöst. Als nächstes den Apfelessig, den Zitronensaft sowie die Stachelbeeren hinzufügen und ca. 10 Minuten kochen.
Das Chutney mit Salz und Pfeffer abschmecken. Die Mandeln sowie den Gelierzucker in das Chutney einrühren und für drei Minuten sprudelnd aufkochen. Das heiße Stachelbeer-Chutney in ein ausgekochtes Glas füllen, das Glas zudrehen und darin abkühlen lassen.
Zubereitung der Hähnchenkeulen:
Zunächst den Backofen auf 190 Grad Umluft vorheizen.
Die Hähnchenkeulen waschen, trocken tupfen und anschließend in eine Auflaufform legen. Die Knoblauchzehen halbieren, die Zwiebel kleinschneiden und zusammen in der Auflaufform verteilen. Die Zitrone abwaschen, in Scheiben schneiden und ebenfalls in die Form legen.
Jetzt das Olivenöl und die Gewürze vermischen. Das Ölgemisch nun auf die Hähnchenkeulen streichen und die Keulen 40 Minuten im Ofen knusprig backen.
10 Minuten vor dem Ende der Garzeit die Stachelbeeren sowie den Thymian dazu geben und mitbacken lassen.