Ausgerechnet eine Tropenpflanze gehört zu den weihnachtlichsten Zimmerpflanzen – Experten geben Tipps zum Kauf und zur Dekoration

Kaum naht die Adventszeit, da blüht es in den Häusern und Wohnungen wieder in vielen Farben: Der Weihnachtsstern, auch Christstern oder Poinsettie genannt, botanisch Euphorbia pulcherrima, gehört als klassische Zimmerpflanze einfach zu Weihnachten dazu. Das liegt einerseits daran, dass er hierzulande passend zum Fest seine Blütezeit hat, andererseits an der Form dieser Blüten: groß, grob sternförmig und in der Adventsfarbe Rot. Aus botanischer Sicht handelt es sich bei den farbigen Blättern allerdings lediglich um so genannte Hochblätter, die die eigentliche Blüte – die gelblichen Kugeln im Zentrum – umgeben. Die Pflanzenprofis der Initiative „Blumen – 1000 gute Gründe“ haben dazu einen Tipp: „Achten Sie auf die unscheinbaren Blüten, um lange Freude an der Pflanze zu haben: Sind sie geschlossen und unversehrt, halten die bunten Blätter ebenfalls länger.“ Darüber hinaus weisen die Experten darauf hin, dass Christsterne als Tropenpflanzen gegenüber unserem Klima empfindlich sind: „Kalte Zugluft und Temperaturschwankungen mögen Poinsettien gar nicht, dann werfen sie schnell die Blätter ab. Kaufen Sie also möglichst Exemplare, die an einem geschützten Platz standen, transportieren Sie sie verpackt nach Hause und geben Sie ihnen dort einen hellen, nicht zu warmen Standort.“

Wenn man diese Tipps beherzigt, ist der Weihnachtsstern der Star in der winterlichen Dekoration. Ob flächig in eine Schale gesetzt oder als einzelne Blütenpflanze auf dem Tisch – er setzt immer einen farbenfrohen Akzent. Dabei gibt es heute eine breite Auswahl passender Farben: Während die Wildform mit ihrem klassischen Rot direkt sehr weihnachtliche Stimmung verbreitet, wirken die weißen Züchtungen eleganter, sie lassen sich flexibel dekorieren. Gleiches gilt für die Sorten in romantischem Rosa oder fröhlichem Gelb oder Orange.

Noch nicht so bekannt ist die Poinsettie als Schnittblume, dabei machen sich die großen bunten Hochblätter auch in weihnachtlichen Sträußen gut. Wer die Schnittblume im Handel nicht findet oder es selbst versuchen möchte, kann Blüten von seiner Topfpflanze schneiden. Wie alle Wolfsmilchgewächse gibt die Poinsettie allerdings einen milchigen Pflanzensaft ab, der die Haltbarkeit in der Vase vermindert. Um den Milchfluss zu versiegeln, muss man den Stiel nach dem Anschneiden für etwa 5 Sekunden in 60 Grad heißes Wasser tauchen und danach in kaltes Wasser stellen. So präpariert kann die Blüte fast zwei Wochen lang halten. Diese „Wolfsmilch“, beziehungsweise die darin enthaltenen Stoffe, sind übrigens auch der Grund für die Giftigkeit der Pflanze, wie bei vielen Exemplaren der Gattung Euphorbia. In den heutigen Züchtungen ist davon allerdings nicht mehr viel übrig, für Erwachsene ist der Weihnachtsstern daher unbedenklich, lediglich mit kleinen Kindern und Haustieren sollte man aufpassen.

Schöne Dekorationsideen für den Herbst und Winter sowie Informationen rund um Blumen und Pflanzen hat die Website der Initiative „Blumen – 1000 gute Gründe“ unter www.1000gutegruende.de.