Buschwindröschen sind zauberhafte, mit Blüten übersäte Bodendecker für das Frühjahr. 1000 gute Gründe, sich die kleinen Anemonen einmal genauer anzuschauen.
Wer jetzt im Frühling in den Wäldern spazieren geht, sieht sie mit etwas Glück zwischen den Bäumen am Boden: Frische grüne Flächen bedeckt mit kleinen weißen Blüten, die so zart aussehen, als ob schon ein Windstoß ihre Blütenblätter verwehen könnte – daher vielleicht auch der Name. Das Buschwindröschen (Anemone nemorosa) ist eine heimische Anemonen-Art mit einem ganz eigenen Lebenszyklus – und genau das macht es für den Garten so spannend.
In der Natur wächst das Buschwindröschen in Laub- oder Mischwäldern. Im zeitigen Frühjahr streckt es seine dreilappigen Blätter ca. 10 bis 25 Zentimeter aus dem Boden, im März und April liegt die Hauptblütezeit, die je nach Region auch noch früher startet oder länger andauert. Kurz nach der Blüte, spätestens im Mai oder Juni, zieht das Buschwindröschen sein Laub wieder ein und „übersommert“ unsichtbar im Boden. Damit hat sich die Pflanze optimal an ihren Standort angepasst: Sie nutzt genau die Zeit, in der die Bäume noch wenige Blätter haben und mehr Licht auf den Waldboden fällt.
Im Garten empfehlen die Pflanzenexperten der Initiative „Blumen – 1000 gute Gründe“ das Buschwindröschen für schattige Plätze, die sonst im Frühjahr wahrscheinlich kahl bleiben würden, zum Beispiel unter einer Hecke oder einem Baum. Als Waldbewohner mag es eine humushaltige Erde, die man gut durch regelmäßiges Mulchen mit Blättern im Herbst oder Kompostgaben im Frühjahr fördern kann. Aber bitte nicht in den Boden einarbeiten, da dies die zarten Wurzeln beschädigen könnte! Wenn es ihm an einem Ort gut gefällt, bildet das Buschwindröschen nach ein paar Jahren immer größere Teppiche, die sich leicht abstechen und teilen lassen. Der ideale Zeitpunkt dafür oder für die Pflanzung generell ist kurz nach der Blüte. Da es so früh austreibt, klein bleibt und im Sommer verschwindet, lässt es sich gut mit spät austreibenden, eher breit wachsenden Schattenpflanzen kombinieren. Die Pflanzenexperten haben dafür einige Vorschläge: „Funkie, Schaublatt, Silberkerze oder Astilbe haben ähnliche Ansprüche und decken mit ihren Blättern später im Jahr den umgebenden Boden ab.“
Auf keinen Fall darf man in der Natur selbst Pflanzen ausgraben, denn das Buschwindröschen steht unter Naturschutz. Der Fachhandel bietet ohnehin eine größere Auswahl: Neben der meist weißblühenden Wildform gibt es auch Züchtungen mit rosa oder blauen Blüten. Beim Transportieren und Einsetzen sollte man etwas Vorsicht walten lassen, nicht nur weil die Pflanze so zart, sondern auch in allen Teilen giftig ist.
Übrigens: Eine nahe Verwandte des Buschwindröschens ist das heimische Leberblümchen (Hepatica nobilis), das 2013 zur Blume des Jahres gekürt wurde. Auch das Leberblümchen mit seinem niedrigen Wuchs und den hellblauen Blüten ist eine Bereicherung für den Garten im zeitigen Frühjahr und hat einen ähnlichen Lebenszyklus. Noch mehr Tipps rund um Blumen und Pflanzen sowie schöne Ideen zum Selbermachen hat die Initiative „Blumen – 1000 gute Gründe“ unter www.1000gutegruende.de.