Nur wenige Gemüsesorten gedeihen in der kalten Jahreszeit, eine davon ist der Feldsalat. Er gilt seit jeher als leckeres und gesundes Gemüse.

„Wenn ich keine Rapunzeln aus dem Garten hinter unserem Haus zu essen bekomme, so sterbe ich,“ sagt die Frau in einem der berühmtesten Märchen der Gebrüder Grimm zu ihrem Mann. Dummerweise gehört der Garten einer Zauberin, und die grüne Pflanze, nach der sich die Frau so sehr sehnt, nennen wir heute Feldsalat. Wenn man ohne dieses Gemüse auch nicht gleich sterben muss, so entgeht einem doch ein gesunder und köstlicher Genuss. Kein Wunder also, dass die Frau im Märchen nach erstmaligem Verzehr ihren Mann gleich wieder anstiftet, ihr Nachschub zu besorgen. Er macht sich erneut auf, wird aber dieses Mal von der Gartenbesitzerin erwischt – und die verlangt als Ausgleich für den Feldsalat das erste Kind der Eheleute. Es kam, wie es kommen musste: Als das Kind da ist, steht die Zauberin in der Tür, nimmt es mit – und nennt es wie den Salat: Rapunzel.

Zum Glück muss man heute einfach nur in den Supermarkt gehen, wenn man Feldsalat genießen will. Von Oktober bis April hat er hierzulande Saison. Er wird in Deutschland vornehmlich in Nordrhein-Westfalen, Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz angebaut. Das auch Ackersalat, in Österreich Vogerlsalat und in der Schweiz Nüsslisalat genannte Gemüse steckt voller Power, ist allerdings auch recht empfindlich. Schon die Ernte erfolgt per Hand, um die zarten Blättchen nicht zu schädigen. Die Pflänzchen werden samt Wurzel aus dem Boden gezogen und kommen frisch vom Feld auf den Markt, damit der Salat schön knackig bleibt.

Nach dem Kauf sollte er schnell auf den Tisch kommen, denn die kleinen Blätter werden schnell welk. Will man ihn länger lagern, so empfiehlt es sich, den Feldsalat zu waschen und feucht in einem Gefrierbeutel im Gemüsefach aufzubewahren – jedoch nicht länger als höchsten zwei bis drei Tage. Schließlich leiden nicht nur Frische und Geschmack, sondern auch die vielen Powerstoffe in den kleinen grünen Blättchen. Feldsalat enthält jede Menge Vitamin C: Bereits 100 Gramm des Gemüses decken über ein Drittel unseres täglichen Bedarfs. Ebenfalls mit an Bord sind Vitamin E und A, die wir besonders gut verwerten können, wenn der Salat mit gutem Pflanzenöl angemacht wird. Außerdem enthalten die kleinen Blätter viel Eisen und nur sehr wenige Kalorien.

Im Rheinland wird der Feldsalat gerne mit einem Dressing aus gekochten Kartoffeln, Zwiebeln, Essig, Öl und Senf zubereitet. Es gibt aber noch vielfältige weitere Möglichkeiten, die zum würzig-nussigen Geschmack des Rapunzelsalats passen. Köstlich ist auch die fruchtige Kombination mit Orangen und Grapefruit, ergänzt mit frischem Chicorée. Aber egal, wie man ihn zubereitet: Mit seinen Inhaltsstoffen ist Feldsalat am Ende auf jeden Fall gut fürs Immunsystem, für unsere Zellen und unser gesamtes Wohlbefinden. Das Märchen von Rapunzel geht bekanntermaßen ebenfalls gut aus: Nach längerem Aufenthalt in einem Turm, einer haarigen Klettertour und diversen Verwicklungen kommt die wunderschöne Rapunzel schließlich mit einem Prinzen zusammen und sie leben noch lange glücklich und vergnügt.

Das macht doch Appetit auf mehr! Inspirationen für gesunden Genuss rund um Feldsalat und Co. findet man in der Ideenküche der Initiative „Obst & Gemüse – 1000 gute Gründe“ unter www.1000gutegruende.de. Hier verraten Blogger und Genussexperten ihre besten Rezepte, Tipps und Tricks rund um leckeres und gesundes Essen.

Jede Menge Vitaminpower auf dem Teller mit Feldsalat und Zitrusfrüchten.
(c)Marmeladekisses / Obst & Gemüse – 1000 gute Gründe

Feldsalat mit Chicorée und Grapefruit

Zutaten für 4 Personen:
• 150 g Feldsalat
• 500 g Chicorée
• 2 Orangen
• 1 Grapefruit
• 2 EL Olivenöl
• 200 g Joghurt
• 1 Zehe Knoblauch
• 3 Zweige Basilikum
• Salz und Pfeffer

Zubereitung:
Den Feldsalat waschen und trocknen. Den Chicorée in dünne Ringe schneiden und mit dem Feldsalat vermischen. Eine Orange und die Grapefruit schälen und in Filets schneiden.
Für das Dressing Joghurt, Olivenöl und den ausgepressten Saft der anderen Orange verrühren und mit dem gehackten Knoblauch, dem Basilikum sowie Salz und Pfeffer würzen. Das Dressing kurz vor dem Servieren über den Salat geben.