Im Gespräch mit Dr. Henning Krause über die neue Erzeugerbetreuung
In den vergangenen Monaten hat unser Erzeugermanagement das Betreuungs- und Beratungsangebot für Mitglieder deutlich intensiviert und weiterentwickelt. Auf der Gremientagung in Grünberg stellt Dr. Henning Krause (HK) als Leiter den Teilnehmenden die Erzeugerbetreuung genauer vor. Wir sprachen mit ihm darüber, wie Produktionsbetriebe von dem neuen Angebot profitieren und was für ihn das spannendste an seiner Arbeit im Team des Landgard-Erzeugermanagements ist.
Was sind aus Ihrer Sicht die wichtigsten Schwerpunkte der neuen Erzeugerbetreuung?
HK: Unser oberstes Ziel ist es, den Mitgliedsbetrieben einen weiteren Mehrwert über Vermarktung ihrer Produkte und Beschaffung von Materialien hinaus zu bieten. Dadurch wollen wir sie in ihrer Arbeit unterstützen und ihnen langfristig einen Wettbewerbsvorteil verschaffen. Das ist natürlich besonders in diesen doch sehr turbulenten Zeiten wichtig. Außerdem stehen wir den Mitgliedern als Wissenspool zur Verfügung, sammeln Inhalte und Kontakte und vermitteln je nach Thema an die passenden Fachleute und Netzwerke inner- und außerhalb von Landgard.
Welche Themen stehen dabei aktuell besonders im Fokus?
HK: Innerhalb der Branche ist vieles im Umbruch. Das reicht von der Angebotsplanung über die betriebswirtschaftliche Ausrichtung bis hin zur Übergabe des Betriebs an die nächste Generation. Dabei ist es wichtiger denn je, dass wir Angebot und Vermarktung noch näher zusammenbringen und Fragen nach den individuell passenden Absatzkanälen gemeinsam durchdenken. Auch Digitalisierung, Energieeffizienz und die damit verbundenen Fördermöglichkeiten sind Themen, die Betriebe heute massiv bewegen und daher auf unserer Agenda stehen.
Natürlich sind diese Themen für das Erzeugermanagement nicht neu. Durch die neue Struktur und die Einrichtung eines eigenen Teams Erzeugerbetreuung können wir uns aber viel intensiver um diese Mehrwertangebote für Mitgliedsbetriebe kümmern.
Gibt es Punkte, die Ihnen in der Zusammenarbeit mit den Mitgliedsbetrieben besonders wichtig sind?
HK: Ja, das ist einmal die Frage „Wie kommen wir zusammen“? Dabei gibt es für mich keine falschen oder unpassenden Fragen. Im operativen Bereich haben die Betriebe ja oft schon ihre festen Ansprechpartner*innen bei Landgard, doch mit allem, was die Betriebsleiter*innen darüber hinaus bewegt, können Sie sich gerne an uns wenden. Und sollten wir selbst einmal nicht weiterhelfen können, stellen wir den Kontakt zu den richtigen Ansprechpersonen innerhalb und außerhalb von Landgard her. Zusätzlich gehen wir natürlich auch selbst auf die Betriebe zu, tauschen uns in Beiräten und Verbänden mit Erzeuger*innen aus, besuchen sie vor Ort und stellen Weiterbildungsangebote zu Themen zusammen, die die Branche derzeit besonders bewegen.
Außerdem ist uns Vertraulichkeit ganz wichtig. Alle innerbetrieblichen Informationen, die wir von den Mitgliedern erhalten, bleiben zwischen ihnen und uns und werden nicht an Dritte weitergegeben – ob Landgard-intern oder außerhalb der Genossenschaft.
Beim Umfang des Beratungsangebots orientieren wir uns eng am Bedarf der Mitglieder. Dazu werden wir die ersten Angebote, die im Herbst gestartet sind, schrittweise nach den Wünschen der Produktionsbetriebe ergänzen.
Welches Vorwissen bringen Sie in Ihre Arbeit bei der neuen Landgard-Erzeugerbetreuung ein?
HK: Nach meinem Gartenbaustudium mit Schwerpunkt Ökonomie und studienbegleitender Arbeit bei einer Marketingberatung für Gartenbaubetriebe habe ich fünf Jahre in einem Projekt zur Entwicklung von Wertschöpfungsketten für Frischgemüse in Kenia mitgewirkt. Im Anschluss habe ich drei Jahre als Teamleiter die betriebswirtschaftliche Beratung im Gartenbau bei der Landwirtschaftskammer Niedersachsen aufgebaut. Ich kann also sowohl betriebswirtschaftliches Fachwissen als auch Beratungsstärke in das Team der Erzeugerbetreuung einbringen.
Inwiefern unterscheidet sich die Zusammenarbeit mit den Mitgliedsbetrieben bei Landgard von Ihrer bisherigen Beratungstätigkeit?
HK: Bei meiner früheren Tätigkeit bin ich als externer und neutraler Berater in die Betriebe gekommen. Bei Landgard bin ich dagegen gemeinsam mit den Betrieben Teil einer Genossenschaft. Allein hierdurch haben wir eine ganz andere Zugehörigkeit und einen anderen Zugang zueinander. Der Fokus liegt zudem nun deutlich stärker auf vermarktungsrelevanten Fragen. Landgard ist eine große Genossenschaft mit Betrieben in ganz Deutschland und vielen europäischen Ländern. Die Betriebe, die wir betreuen, sind kulturell und strukturell sehr unterschiedlich. Das ist ein spannender neuer Teil meiner Arbeit.
Wie haben die Produzent*innen das neue Beratungsangebot aufgenommen?
HK: Durch die Bank weg positiv, sowohl in Bezug auf das generelle Angebot als auch auf die Themenauswahl. Wir merken, dass innerhalb der Genossenschaft bei allen Beteiligten großes Interesse an einem engen direkten Austausch besteht.
Wie können Mitgliedsbetriebe mit Ihnen in Verbindung treten?
HK: Ganz unkompliziert indem sie uns ansprechen – ob nun persönlich, telefonisch oder per Mail. Außerdem können Mitarbeitende, die im persönlichen Gespräch mit Betrieben Beratungsbedarf feststellen, diese gerne an uns weiterleiten. Wir werden gemeinsam eine Lösung finden. Sie erreichen mich unter den folgenden Kontaktdaten: Telefon +49 2832 9213121, E-Mail: henning.krause@landgard.de.
Vielen Dank für das Gespräch, Dr. Krause, und viel Erfolg für Sie und das Team der Erzeugerbetreuung bei dieser spannenden Aufgabe.
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