Tobias van Leuven, Nachwuchspreisträger Blumen & Pflanzen, im Porträt
Der Junior-Award in der Kategorie „Blumen & Pflanzen“ geht in diesem Jahr an den jungen Familienvater Tobias von Leuven. Seit 2017 leitet der 33-Jährige in dritter Generation den Gartenbaubetrieb van Leuven in Geldern gemeinsam mit seinem Vater – und Landgard gehört für ihn einfach dazu: „Ich bin mit dem Genossenschaftsgedanken groß geworden, schon mein Großvater und Vater waren Mitglieder. Uns geht es bei und mit Landgard gut, wir sind froh, dass es die Erzeugergenossenschaft gibt – und haben uns natürlich umso mehr über die Auszeichnung mit dem Landgard Award gefreut.“
Auf rund acht Hektar Freifläche und drei Hektar unter Glas dreht sich im Gartenbaubetrieb van Leuven über das ganze Jahr hinweg alles um ein breites Sortiment an Frühjahrsblühern, Beet- und Balkonpflanzen wie z.B. Bellis, Verbenen, Sanvitalien, Petunien, Bidens oder Dahlien, und vor allem um verschiedene Heidepflanzen (Callunen, Eriken, Daboecien) mit dem Schwerpunkt auf Callunen „Gardengirls®“. Bereits früh hat Tobias van Leuven dabei die Hauptverantwortung für den Produktionsbetrieb in Lüllingen übernommen, während sich sein Vater Johannes am ehemaligen Hauptsitz im Ilmenweg vor allem erfolgreich der Züchtung widmet. „Mein Vater ist ganz klar der bessere Kultivateur und eher der Botaniker von uns beiden, der sich über jede einzelne Pflanze freut“, gibt der Junior-Award Preisträger freimütig zu. „Mir liegen die Produkte natürlich auch am Herzen, ich freu mich aber besonders, wenn der Betrieb richtig läuft und sich auf den Flächen was dreht.“
Um den Pflanzen optimale Kulturbedingungen zu bieten, wurde die Fläche unter Glas im Winter 2019/2020 noch einmal um 6.000 m² nach modernstem Standard erweitert. Damit seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter möglichst effizient arbeiten können, legt Tobias van Leuven besonders viel Wert auf eine gute Organisation seines Betriebs und den Einsatz moderner Technik – von Gabelstaplern bis hin zum Pflanzroboter. „Bei neuen Ideen haben mich meine Eltern immer sehr unterstützt. Frei nach dem Motto ‚Wenn du meinst, das ist es, dann mach es auch‘“, erzählt der junge Betriebsleiter.
Dabei wollte der Junior-Preisträger ursprünglich alles andere werden – nur nicht im Gartenbau arbeiten, wie er heute lachend zugibt: „Besonders als Teenager hab ich immer gemeckert und fand es furchtbar, dass man nie ausschlafen konnte, weil jeden Morgen in der Früh die Container auf den Hof rollten. Erst während des Zivildienstes nach dem Abitur ist mir dann klar geworden, dass ich Gärtner werden will – und hab es bisher keinen Tag bereut.“
Nach einer zweijährigen Lehre zum Zierpflanzengärtner im Ausbildungsverbund bei Gartenbau Ludger Honnen und Bremkens Orchideen arbeitete Tobias van Leuven zunächst noch zwei Jahre als Geselle bei Topfpflanzen Hils in Geldern. Danach besuchte er die Meisterschule in Essen und stieg nach erfolgreicher Prüfung in den elterlichen Betrieb ein. „Besonders gut gefällt mir heute, dass die Arbeit so abwechslungsreich ist und ich mein eigener Chef bin. Natürlich hat man als Betriebsleiter auch viele Verpflichtungen und steht in der Verantwortung. Man ist aber gerade deswegen auch sehr frei in seinen Entscheidungen“, findet er heute.
Für die kommenden Jahre hat sich Tobias van Leuven vorgenommen, den Gartenbaubetrieb noch effizienter und zukunftssicherer aufzustellen. Neben moderner Technik spielt dabei auch der Faktor Nachhaltigkeit eine wichtige Rolle. So führt das Familienunternehmen aktuell z.B. Anzuchtversuche mit Pflanzen in torfreduziertem Substrat durch und will in der nächsten Zeit den Nützlingseinsatz verstärken, um noch unabhängiger von Pflanzenschutzmitteln zu werden. Eine weitere große Herausforderung für die Zukunft wird aus Sicht von Tobias van Leuven aber auch die Suche nach qualifizierten und engagierten Fachkräften sein. Gerade deswegen ist es dem jungen Betriebsleiter besonders wichtig, dass seine Mitarbeiter*innen nicht nur möglichst effizient arbeiten, sondern auch ihre geregelten Arbeitszeiten und freien Wochenenden genießen können. Natürlich gibt es auch bei Gartenbau van Leuven mal Überstunden, generell achtet die Familie aber darauf, dass jeder seine Arbeit auch in 40 Stunden in der Woche schaffen kann.
„Schließlich haben wir alle auch Familie, mit der wir Zeit verbringen wollen“, so van Leuven. Gemeinsam mit seinem Team verfolgt der Junior-Preisträger engagiert das Ziel, das Familienunternehmen zukunftsgerichtet aufzustellen – und das schon mit Blick auf die nächste Generation. Denn Sohn Tammo, der im Oktober 2020 geboren wurde, begleitet seinen Vater bereits zwei Tage in der Woche bei der Arbeit im Betrieb.
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