Vorhang auf für eine der beliebtesten Blumen des Frühjahrs: die Pfingstrose. Rechtzeitig zum Muttertag erblüht sie in ihrer ganzen Schönheit – und fasziniert in allen Formen und Farben in der Vase und im Garten.
Ihre Blütezeit ist vergleichsweise kurz – doch zu ihrer Saison gehören sie unbedingt dazu: Ab April gibt es die ersten Pfingstrosen, nach ihrem botanischen Namen auch Päonien genannt, als Schnittblumen im Handel; in den Gärten blühen sie im Mai und Juni, also entsprechend ihrem Namen meist rund um Pfingsten. Ähnlich wie die klassische Rose gilt auch die Pfingstrose als Zeichen für die Liebe, in der christlichen Mythologie steht die „Rose ohne Dornen“ oder Marienblume für Mutterliebe und Geborgenheit. Es ist also kein Wunder, dass Pfingstrosen vor allem zum Muttertag beliebte Geschenke sind.
Neben dem Blühzeitpunkt und der Bedeutung spricht dafür aber auch noch ein anderer Punkt: Pfingstrosen sind jetzt die unbestrittenen Stars für die Vase. Die festen Knospen öffnen sich zu opulenten Einzelblüten, die oft dicht an dicht mit Blütenblättern besetzt sind und größer als ein Handteller werden. Sie eignen sich gut als Schnittblumen: Pfingstrosen halten lange und schon mit wenigen Exemplaren erhält man einen effektvollen Strauß. Am besten wählt man Knospen, die gerade erst beginnen, sich zu öffnen und schon eine intensive Farbe zeigen. Das gilt auch für diejenigen, die Pfingstrosen selbst im Garten schneiden möchten. Da die Blüten und Knospen einen süßen Saft abgeben, werden sie oft von Ameisen bevölkert. Wer die Tierchen draußen lassen möchte, kann die Blütenköpfe nach der Ernte für ein paar Minuten in Wasser tauchen. Unter Umständen kann es sich auch empfehlen, die Knospen mit warmem Wasser vorsichtig abzuwischen, da sie sonst manchmal verkleben und sich nicht öffnen. Bei Pfingstrosen aus dem Handel entfällt das natürlich.
Generell sollte man an den Stielen die meisten Blätter und eventuell zusätzlichen Knospen entfernen, da sie nur Kraft von der Hauptblüte abziehen. Zwei bis drei Blätter dürfen stehenbleiben. Und wie bei den meisten Schnittblumen gilt: Das Wasser am besten alle zwei bis drei Tage wechseln, die Vase zwischendurch reinigen und die Stiele frisch mit einem sauberen Messer anschneiden, dabei ruhig bis zu fünf Zentimeter abnehmen. So bleiben die Blumen bis zu zehn Tage schön.
Wer sich eine dieser Blütenschönheiten in den Garten holen möchte, muss sich als erstes für eine Wuchsform entscheiden. Wahrscheinlich am bekanntesten und weitesten verbreitet sind Stauden-Päonien: Sie treiben jedes Jahr von neuem aus ihren dicken Speicherwurzeln im Boden aus. Je nach Sorte werden sie zwischen einem halben und einem Meter hoch, zum Winter hin stirbt der oberirdische Teil ab und die Pflanze zieht sich in den Boden zurück. Da die Zweige oft zu weich und dünn für die schweren Blüten sind, sollte man sie – vor allem bei Regenwetter – etwas abstützen. Zu den Stauden-Päonien gehören die europäischen Bauern-Pfingstrosen (Paeonia officinalis), die bereits in der Mitte des 16. Jahrhunderts in unseren Breiten auftauchten: Ursprünglich stammen sie zwar aus südlicheren Regionen Europas, doch hat die leicht giftige Pflanze medizinische Wirkung und wurde daher bereits früh in den Kloster- und Bauerngärten angebaut. Einige Hundert Jahre später kamen die Edel-Pfingstrosen (Paeonia Lactiflora) aus China. Sie wurden dort schon seit vielen Jahrenhunderten für ihre Schönheit gerühmt und angebaut. Edel-Päonien ziehen sich wie die europäische Art im Winter in den Boden zurück.
Ebenfalls aus Asien stammen die Baum- oder Strauch-Pfingstrosen (Paeonia Suffruticosa). Sie bilden feste Zweige und können sich über die Jahre langsam bis zu zwei Meter hohen – und ebenso breiten – Sträuchern entwickeln. Strauch-Pfingstrosen sollten eine Einzelstellung im Garten erhalten und passen besonders gut in asiatisch inspirierte Szenerien. Ein Sonderfall unter der Wuchsformen sind zuletzt die Itoh-Hybriden, auch intersektionelle Hybriden genannt. Sie sind eine Kreuzung aus Strauch- und Stauden-Pfingstrose: Sie wachsen als Stauden, allerdings mit etwas kräftigeren Zweigen.
Die schwierigste Entscheidung bei der Wahl einer Pfingstrose sind aber wohl die Blüten: von Weiß über Gelb und Rosa bis zu Pink und Dunkelrot reicht das Farbspektrum. Die Blütenformen gibt es als offene Schalen mit für die Insekten reichlich gefüllten Staubgefäßen oder dicht gefüllte, üppige Pompons. Strauch-Pfingstrosen zeigen dabei noch größere Blüten von teilweise bis zu 25 Zentimetern Durchmesser.
Bei all ihrer Schönheit haben Pfingstrosen keine Allüren. Stauden-Pfingstrosen wünschen sich nur einen sonnigen Platz und einen guten, tiefgründigen Boden. Trockenere Sommer machen ihnen relativ wenig aus – zumal ihre Blütezeit dann meist schon hinter ihnen liegt. Sie freuen sich über etwas Kompost oder organischen Dünger im Frühjahr, darüber hinaus möchten sie aber hauptsächlich in Ruhe gelassen werden. Umgraben, teilen oder ähnliches sind weder nötig noch sinnvoll. Damit sind Päonien ideale Gartenpflanzen. Strauch-Pfingstrosen brauchen ebenfalls viel Licht, gerade zur Mittagszeit tut ihnen etwas Schatten aber gut, damit die zarten Blütenblätter nicht trocknen. Der Boden sollte für sie nicht zu viel Humus enthalten und einen gewissen Feuchtigkeitsgrad aufweisen. Da sie vor allem oberflächlich wurzeln, sind sie nicht ganz so trockenheitstolerant wie die Stauden-Pfingstrosen.
Ob nun im Strauß oder im Garten, zum Muttertag oder einfach so: die üppigen Pfingstrosenblüten machen die Zeit zwischen Frühjahr und Sommer in jedem Fall zum Fest. Wie man mit Blumen und Pflanzen zu jeder Jahreszeit stimmungsvoll dekoriert, das zeigt die Website der Initiative „1000 gute Gründe“ unter www.1000gutegruende.de.
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