Der Herbst ist eine wichtige Zeit für dei Neupflanzung im Garten. Hobbygärtner sollten sich dabei die drei zentralen Fragen stellen: Was, wie und wo?

Wenn man im Herbst mit Gärtnern spricht, spürt man oft eine besondere Aufbruchsstimmung: Die Gartenplanung läuft auf Hochtouren. Bei manchen hat nicht jede Pflanze den heißen und trockenen Sommer überstanden und muss ersetzt werden. Im anderen Garten hat sich über die Saison die ein oder andere Lücke aufgetan, die nun gefüllt werden will. Oder der Garten trifft einfach nicht mehr den aktuellen Geschmack und soll umgestaltet werden. Der Herbst ist dazu der ideale Zeitpunkt: Es droht keine Hitze mehr und die Wurzeln können über den Winter gut einwachsen. Allerdings gilt das nicht ausnahmslos, denn manche Pflanzen reagieren empfindlich auf Frost und sollten lieber zu Beginn des Frühjahrs in die Erde kommen. Die Gartenexperten von „Blumen – 1000 gute Gründe“ erklären die wichtigsten Kriterien bei der Pflanzung.

Obstgehölze verlieren im Herbst ihre Blätter – dann ist ein guter Zeitpunkt zum Pflanzen.

Die erste Frage bei der Neupflanzung ist daher: Was für eine Pflanze möchte ich setzen? Frostharte sommergrüne Gehölze können eigentlich jederzeit vom Herbst bis zum Frühjahr an frostfreien Tagen gepflanzt werden. Denn ab circa Ende September stellen sie sich auf die Wachstumsruhe ein und werfen das Laub ab. Das Wurzelwachstum geht jedoch weiter, und so haben sie bei Herbstpflanzung im Frühjahr zum Austrieb bereits einen Startvorteil. Nadelgehölze und immergrüne Pflanzen halten dagegen das Laub, dadurch verdunsten sie auch im Winter Wasser. Bei gefrorenem Boden können sie dieses aber nicht aufnehmen und vertrocknen. Sie sollten deshalb besser sehr zeitig im Herbst oder erst im Frühjahr gepflanzt werden. Darüber hinaus gibt es insbesondere aus dem Mittelmeerraum oder Übersee einige frostempfindliche Pflanzen, zum Beispiel Hibiskus, Kirschlorbeer oder Lavendel, die man ebenfalls nicht kurz vor dem Winter pflanzen sollte. Sie brauchen über den Sommer Zeit, um sich am neuen Standort zu akklimatisieren. Darüber hinaus besteht bei besonders großen Gehölzen und Bäumen bei Herbstpflanzung die Gefahr, dass sie durch Stürme geschädigt werden.

Eine weitere wichtige Frage ist die nach dem Wie: In welcher Form wird die Pflanze gekauft oder geliefert? Grundsätzlich gibt es dabei zwei Möglichkeiten: Pflanzen in großen Pflanztöpfen mit Wurzelballen und Erde können jederzeit gepflanzt werden – mit den oben genannten Einschränkungen. Sie verfügen über Feinwurzeln zur Wasseraufnahme und könnten daher sogar im Sommer gesetzt werden, wenn man genug gießt. Die andere Form ist die wurzelnackte Ware, die oft bei Heckenpflanzen oder Rosen vorkommt. Hier wird die Wurzel vollständig ausgegraben und die Pflanze ohne Erde oder Topf verkauft. Das ist vorteilhaft für Lagerung und Transport – entsprechend sind die Exemplare günstiger. Meist werden die Pflanzen bereits im Herbst „geerntet“, und sie werden schwächer, je länger sie lagern. Der ideale Pflanzzeitpunkt ist daher der Oktober oder November.

Auch wenn man im Schnee nicht darüber nachdenkt: Sommergrüne Sträucher legen zwar eine Winterruhe ein, die Wurzeln wachsen im frostfreien Boden aber weiter.

Zu guter Letzt ist auch das jeweilige Klima oder Mikroklima des Pflanzplatzes – das Wo – entscheidend. Sind die Sommer trocken und die Winter mild, so lohnt sich die Herbstpflanzung besonders. Das gilt auch für geschützte Plätze, zum Beispiel direkt an einer Hauswand. An besonders winterkalten oder stürmischen Orten kann es dagegen sicherer sein, auf das Frühjahr zu warten.

Ob man mit den großen Pflanzungen nun auf das Frühjahr wartet oder direkt ans Werk geht: Mit bunten Herbstpflanzen kann man auch in der kalten Jahreszeit etwas Farbe in den Garten oder auf den Balkon bringen. Schöne Ideen zum Selbermachen hat die Seite www.1000gutegruende.de.