Ob Urban Food, Nachhaltigkeit oder Snackification: Bei Ernährungstrends haben Obst und Gemüse heute ihren großen Auftritt.

Schon mal etwas von Urban Gardening gehört? Wer den Begriff kennt, lebt wahrscheinlich in einer Großstadt und ist vielleicht sogar einem der immer noch seltenen „Stadtbauern“ begegnet, der sein eigenes Gemüse auf dem Dachgarten anbaut. Man fühlt sich ein bisschen an den guten alten Schrebergarten erinnert. In ihrem Food Report 2020 machen die Forscher Wolfgang Reiter und Hanni Rützler „Urban Food“ jedenfalls als einen wichtigen Zukunftstrend aus. Demnach rücken Erzeugung, Verarbeitung und Konsum bestimmter Lebensmittel in der Stadt wieder enger zusammen.

Für die Sehnsucht nach mehr Nähe zum Erzeuger steht ein weiterer Trend, der das Konsumverhalten gerade bei Obst und Gemüse seit längerem prägt: die Bevorzugung regionaler Produkte. Man muss sein Essen nicht gleich selbst anbauen, um es unbeschwert genießen zu können. Es reicht, wenn man weiß, dass es keine allzu weiten Transportwege zurücklegen musste und damit natürliche Ressourcen geschont wurden. Hier spielt gleich der nächste Trend mit hinein: der nachhaltige Lebensstil wird immer wichtiger.
Obst und Gemüse sind auch bei einer weiteren Entwicklung mit dabei, die laut Food Report zu einem handfesten Trend geworden ist: Snackification. Nicht mehr das klassische Frühstück, Mittag- und Abendessen oder das mehrgängige Menü sind demnach gefragt, sondern kleine To-Go-Mahlzeiten: Tapas, Buddha Bowls, Burger oder japanische Bento-Boxen gewinnen immer mehr Fans. Während Snacks früher eher einen ungesunden Ruf hatten, sind die heutigen Minimahlzeiten jedoch deutlich pflanzenbasierter und aus natürlichen Zutaten zubereitet.

Überhaupt dürfte die Kombination „gesund und lecker“ der Megatrend schlechthin sein. Ein Blick auf die Bestsellerliste 2019 unterstreicht diese These und gibt Aufschluss darüber, was in privaten Haushalten gerade richtig angesagt ist.
Die Nummer eins unter den Sachbüchern des vergangenen Jahres ist laut buchreport.spezial „Der Ernährungskompass“ des Wissenschaftsjournalisten Bas Kast. Sein gleichnamiges Kochbuch führt zudem die Ratgeber-Jahresbestsellerliste an. Bei den Sachbüchern sind gleich zwei weitere Titel zum Thema Ernährung unter den Top Ten: „Mit Ernährung heilen“ vom Arzt Andreas Michalsen auf Platz 7 sowie „Ran an das Fett“ von Fachärztin Anne Fleck auf Platz 8. Das Erfolgsrezept der Bücher „schmeckt“ Millionen Lesern: Denn den Autoren gelingt es, gesunde Ernährung mit echtem Genuss in Einklang zu bringen. Verbunden ist dies zugleich mit einem Rollentausch bei den Haupt- und Nebendarstellern auf dem Teller: Gemüse und Obst haben ihren großen Auftritt und sind die neuen Stars, während Fleisch in vielen Fällen zur Beilage wird.

Ganz oben auf der Einkaufsliste sollen nach einhelliger Meinung der Experten Hülsenfrüchte sowie frisches Obst und Gemüse der Saison stehen. Sie versorgen uns mit wichtigen Proteinen, Nähr- und Ballaststoffen. Bei der Zubereitung sorgen Oliven- oder Rapsöl für eine Extraportion Omega-6- bzw. Omega-3-Fettsäuren, denen unter anderem eine entzündungshemmende Wirkung nachgesagt wird.

Viele entdecken heute das Thema gesunde Ernährung neu für sich, andere waren schon immer davon überzeugt, dass ein hoher Anteil pflanzlicher Kost einen wichtigen Beitrag für ihr Wohlbefinden bedeutet. Dafür muss man keinesfalls gleich zum Vegetarier werden. Das sagen auch die Genussexperten von „Obst und Gemüse – 1000 gute Gründe“, die in ihrer Ideenküche jede Menge Rezepte für leckeres und gesundes Schlemmen bieten: www.1000gutegruende.de. Ob Megatrend oder einfach nur die Liebe zum gesunden Genuss: Mehr Obst und Gemüse in den persönlichen Speiseplan einzubauen, das ist auf jeden Fall für alle Menschen empfehlenswert.

Rezept: Rosenkohlsalat perfekt als Snack für unterwegs

Zutaten für 4 Personen:
• 1 kg Rosenkohl
• 1 kg Kürbis nach Wahl
• 1 Zitrone
• 100 g getrocknete Cranberries
• 2 Äpfel
• 250 g Kichererbsen
• 100 g roher Schinken
• 200 g Walnüsse
• Etwas Olivenöl
• Salz & Pfeffer

Zubereitung:
Den Rosenkohl von Strunk und Außenblättern befreien, in feine Streifen schneiden und diese in eine Schüssel geben. Mit dem Saft einer Zitrone und ein bisschen Olivenöl beträufeln und mit den Händen durchkneten.
Den Kürbis, sofern nötig, schälen, in Stücke schneiden und in der Pfanne bissfest braten. Anschließend die Kürbisstücke unter den Rosenkohl mischen. Den Schinken in Stücke zupfen und kurz in der Pfanne braten, ebenfalls unter den Salat mischen.
Äpfel entkernen, in Stücke schneiden und zum Salat geben. Cranberries, Kichererbsen und Walnüsse unterheben. Mit Salz und Pfeffer abschmecken. Der Salat lässt sich als Snack perfekt in einer Lunchbox mitnehmen.

Rezept: Ofengemüse mit Kichererbsen und Linsen

Zutaten für 4 Personen:
• 240 g Kichererbsen (zum Beispiel aus dem Glas)
• 240 g Linsen (bereits gekocht)
• 1 Brokkoli
• 1 Zucchini
• 250 g Kirschtomaten
• 1 Zwiebel
• 1 Knoblauchzehe
• 125 ml Weißwein
• 3 Esslöffel schwarze Oliven
• 3 Esslöffel Olivenöl
• 1 Esslöffel Honig
• 1 Teelöffel Kreuzkümmel
• 2 Teelöffel Thymian
• Salz & Pfeffer

Zubereitung:
Zuerst das Gemüse vorbereiten: Zwiebel und Knoblauch schälen und zusammen mit Brokkoli und Zucchini in Stücke schneiden und in eine Auflaufform geben. Tomaten, Oliven, Kichererbsen und Linsen unterrühren.
Öl, Wein, Honig und Gewürze zum Gemüse geben und mit einem Löffel verrühren.
Alles bei 220 Grad im Ofen ca. 30 Minuten garen. Falls die Soße zu flüssig ist, einfach einen Esslöffel Tomatenmark unterrühren. Dazu passt gehobelter Parmesan.

Fotos: (c) Obst & Gemüse – 1000 gute Gründe / Marmeladekisses