Große Blüten tanzen wie Schmetterlinge über grünen Blättern: Orchideen gehören aus gutem Grund zu den beliebtesten Zimmerpflanzen. Dabei gibt es einige Missverständnisse über die richtige Pflege. Die Pflanzenexperten von „Blumen – 1000 gute Gründe“ klären auf.
Gerade im grauen Herbst holt man sich gerne etwas Farbe ins Haus. Orchideen sind mit großen, farbigen Blüten und langer Blütezeit ideale Kandidaten dafür – aber oft auch eine Wissenschaft für sich. Schon allein ihre „Lebensweise“ macht sie zu etwas Besonderem: Die meisten Arten wachsen als so genannte Aufsitzerpflanzen oder botanisch Epiphyten auf Bäumen. Sie sind aber keine Schmarotzer, die ihren Wirten Nährstoffe nehmen. Eher kann man sie als freundliche Gäste betrachten, die abgefallene Blätter und Niederschläge verwerten, die sich in Astgabeln sammeln. Die Heimat der meisten bekannten Orchideen sind entsprechend die tropischen und subtropischen Regenwälder, wo Laubmaterial und Niederschläge reichlich und regelmäßig zur Verfügung stehen.
Will man die exotischen Pflanzen hierzulande im Zimmer halten, gibt es deshalb ein paar Grundregeln. Die Pflanzenexperten von „Blumen – 1000 gute Gründe“ nennen die fünf wichtigsten: 1. In ihrer Heimat herrscht eine hohe Luftfeuchtigkeit, die Orchidee freut sich deshalb darüber, wenn man sie ab und an mit etwas Wasser besprüht. Trockene Heizungsluft verträgt sie nicht so gut. 2. Unter dem Blätterdach des Regenwalds haben es die Pflanzen meist schattig, das bedeutet im Zimmer ein heller Standort ohne intensive Sonneneinstrahlung. Ost- oder Westfenster sind optimal. 3. Die Bewohner luftiger Höhen möchten nicht im Wasser stehen, sonst faulen die Wurzeln. Ideal ist es, die Pflanzen wöchentlich zu tauchen und danach gut abtropfen zu lassen. 4. An die Wurzeln sollte Luft und am besten auch Licht gelangen, deshalb darf man für Orchideen keine normale Erde verwenden, sondern nur spezielles Substrat, das im Wesentlichen aus groben Rindenstücken besteht. 5. Bei mehrtriebigen Orchideen, zum Beispiel der bekannten Phalaenopsis, kann man den abgeblühten Zweig über dem zweiten oder dritten Auge abschneiden, um so eine Nachblüte anzuregen. Vertrocknete Stiele kann man allerdings abschneiden. Eintriebige Orchideen blühen dagegen an jedem Stiel nur einmal, hier kann man also verblühte Stiele bedenkenlos abschneiden. Die Blätter sollte man dagegen nur abnehmen, wenn sie eintrocknen und sich von selbst lösen.
Für Orchideen-Anfänger oder Zimmergärtner mit weniger Zeit eignen sich vor allem die Schmetterlingsorchideen Phalaenopsis, die Cattleya-Orchideen oder die Cambrias, die eigentlich eine Gruppe von Kreuzungen sind. Diese drei gehören zu den pflegeleichteren Typen, die auch etwas trockenere Luft vertragen. Andere Orchideen sind da deutlich anspruchsvoller und benötigen zum Beispiel zusätzlich klare Ruhephasen mit niedrigeren Temperaturen. Sie sind bei längerer Haltung eher etwas für Experten und Liebhaber.
Generell kann man mit den Pflanzen und ihren lange haltbaren Blüten übrigens auch toll dekorieren. Schöne Ideen dafür hat die Seite www.1000gutegruende.de.
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